Großer Andrang auf der Messe "einstieg". Sie bietet Schülern Orientierung in Sachen Studien- und Berufseinstieg und findet über das Jahr verteilt in unterschiedlichen Bundesländern statt. Über 300 Hochschulen, Unternehmen und Verbände aus elf Ländern bieten hier Informationen, Ausbildungsplätze und Praktika an. Die meisten Jugendlichen aber wollen nur eins:
- "Auf jeden Fall studieren."
- "Ich möchte Psychologie studieren."
- "Marketing wahrscheinlich."
- "Ich möchte mal schauen im Bereich Tourismus."
- "Ein duales Studium"
Immer mehr junge Menschen sehen nur noch in einer möglichst hohen Qualifikation eine Perspektive: Die Zahl der Abiturienten hat sich in den letzten 20 Jahren beinahe verdoppelt. 2013 fingen in Deutschland zum ersten Mal mehr junge Menschen ein Studium an als eine Ausbildung.
Politiker aus allen Parteien wollen die Abiturientenquote noch weiter erhöhen und die OECD fordert schon lange, Deutschland brauche mehr Studenten. Denn in anderen OECD-Ländern wie Großbritannien oder den Niederlanden gibt es Studienanfängerquoten von über 60 Prozent. Deutschland nähert sich daran erst langsam an und stand im letzten Jahr bei 57 Prozent. Die Wettbewerbsfähigkeit des Landes lasse sich nur mit mehr Akademikern sicherstellen. Schließlich sei Deutschland kein Land mehr, das Rohstoffe - wie Steinkohle - exportiere, sondern sein Kapital seien die klugen, gut ausgebildeten Köpfe. Die aufgrund des demografischen Wandels auch noch immer weniger würden.
Fazit: Die immer weniger werdenden jungen Leute müssten immer besser und auch anders ausgebildet werden, meint auch Jörg Dräger vom Centrum für Hochschulentwicklung:
"Wir sehen, dass die Zahl der Berufe, die kreativer, nicht repetitiver Tätigkeiten bedarf, die steigt sehr stark. Die Zahl der Berufe, die sich wiederholende, egal ob mechanische oder kognitive Fähigkeiten bedarf, also egal ob es jetzt jemand ist, der am Fließband steht oder der als Buchhalter Zahlenkolonnen addierte früher, die nimmt dramatisch ab."
Aber was heißt das für die Zukunft? Dass jeder Abitur machen sollte und dann studieren? Was wird dann aus dem dualen Ausbildungssystem? Der Zentralverband des Handwerks klagt, dass kaum noch gute Azubis zu finden seien. Zehntausende Lehrstellen blieben unbesetzt. Denn beim Konkurrieren um die besten Schulabgänger ziehen Handwerksbetriebe häufig den Kürzeren, erzählt Michael Brücken von der Handwerkskammer Köln.
"Das Handwerk scheint für Abiturienten unattraktiv zu sein. Wir haben, wenn wir uns die Bildungslandschaft ansehen, eine Umkehrung, im Prinzip. Wir haben immer mehr Abiturienten und der Anteil der Hauptschüler schwindet. Traditionell sind vor allem Haupt- und Realschüler die, die ins Handwerk gegangen sind. Gymnasiasten hatten wir in der Vergangenheit, 70er-, 80er-Jahre immer so eine Fünf- bis Zehn-Prozent-Quote, die mit Abitur ins Handwerk gekommen sind. Heute haben wir 60 Prozent Abiturienten teilweise in einem Altersjahrgang."
Handarbeit unterliegt Kopfarbeit - Bäcker, Installateur, Heizungsbauer: Diese Berufe klingen für Jugendliche offensichtlich wenig attraktiv. Dabei geben sich die Kammern auch auf der Messe alle Mühe. Besucher können an den Ständen Berufe ausprobieren, etwa den des Optikers.
"Sehtest ausprobieren, Auge von nahem sehen."
Das finden manche Jugendliche zwar spaßig, zum Beruf wollen das aber nur wenige machen. Wer eine berufliche Ausbildung macht, kann bei seinen Freunden kaum punkten, und auch viele Eltern drängen auf ein Studium. Zum Leidwesen von Michael Brücken:
"Ich denke, die Akademisierung der Welt wird im Moment etwas überbewertet. Mir persönlich fällt es immer etwas schwer, mir vorzustellen, was wir mit den ganzen Studierenden denn am Ende machen wollen."
Zudem gerate so ein Erfolgsmodell der deutschen Bildungslandschaft unter Druck, das derzeit sogar von vielen anderen europäischen Ländern kopiert werde: die duale Ausbildung. Dank dieser habe Deutschland in Europa die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit und ein System zum Ausbilden von Fachkräften, um das es von anderen beneidet werde. Trotzdem sind viele überzeugt, nur ein Studium biete sichere Berufsperspektiven, guten Verdienst und gesellschaftliches Ansehen.
Tatsächlich liegt die Akademiker-Arbeitslosigkeit bei 2,6 Prozent und damit weit unter dem bundesweiten Durchschnitt von derzeit etwa sieben Prozent. Allerdings braucht fast ein Drittel der Absolventen ein Jahr oder länger, um einen Job zu finden. Das geht mit einer guten Ausbildung erheblich schneller. Zudem finden nicht alle Hochschulabsolventen einen Job, der ihrer Qualifikation entspricht.
Bei den Verdienstmöglichkeiten wird es kompliziert. Lohnt sich mehr Bildung? Kommt darauf an, was man vergleicht. Den Germanisten mit Master-Abschluss mit dem Buchhändler? Den BWL-Bachelor mit dem Kaufmann im Einzelhandel?
"Sie können sich einen Daumenwert gut merken", so Jörg Dräger vom Centrum von Hochschulentwicklung, "ein Akademiker verdient in seinem Arbeitsleben eine Million mehr als ein dual ausgebildeter, zwei Millionen mehr als ein Nicht-Ausgebildeter. Sie haben mit einer dualen Ausbildung eine sehr gute Einstiegschance in den Beruf, das erklärt unsere geringe Jugendarbeitslosigkeit. Und sie haben dann aber im Alter von 55 deutlich mehr Schwierigkeiten, im Beruf zu bleiben. Und das hat etwas mit der Orientierung der dualen Ausbildung eher am Wissen statt an der Methodik zu tun. Wissen verfällt. Wenn sie 30 Jahre im Beruf sind, ist das Wissen, was sie mal gelernt haben, nicht mehr so viel wert. Und die akademische Ausbildung hat einen schwierigeren Einstieg am Anfang, aber wenn sie dann die Jobqualifikation haben, wenn sie Kompetenzen im Beruf aufgebaut haben, dann hat er eben die bessere Perspektive, langfristig eben durchschnittlich in der Arbeitslosigkeit ein Bruchteil dessen, was sie sonst hätten."
Das bestätigt auch Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft. Allerdings, so hat das Institut herausgefunden, ist die Bildungsrendite - also die Kosten einer Ausbildung verrechnet mit dem späteren Verdienst - bei einem Meister unter Umständen besser als bei einem Akademiker. Jenseits der Debatte um Verdienstmöglichkeiten fehlt der dualen Ausbildung in Deutschland aber schlicht das, was sie im Ausland in letzter Zeit in so hohem Maße genießt: das Ansehen. Das stellt auch Michael Brücken von der Kölner Handwerkskammer fest:
"Dazu kommt sicher, dass Handwerk ein Imageproblem hat. Wir haben jahrelang im Handwerk uns vor allen Dingen auch um Leistungsschwächere gekümmert. Und es wurde dann irgendwann: Ja, wenn du nix kannst, dann kannst du ins Handwerk gehen. Das ist dann so etwas, was du immer machen kannst. Was nicht der Realität entspricht, Handwerksberufe sind heute technisch absolut auf High-Level-Niveau, wo auch die Ansprüche, die an den Auszubildenden gestellt werden, auf sehr hohem Niveau sind."
Wird also in Zukunft in Deutschland ein Studium der Normalfall sein? Prominenter Streiter gegen den Akademisierungswahn, wie er es nennt, ist Julian Nida-Rümelin, Philosophie-Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und ehemaliger Kulturstaatssekretär im Kabinett Schröder. Er sieht die duale Ausbildung ins Abseits gedrängt, das Niveau an Gymnasien und Hochschulen dramatisch sinken und die Abbrecherquoten an den Unis steigen. Und all das sei Ergebnis politischer Entscheidungen und nicht etwa eines gewachsenen Bedürfnisses nach höherer Bildung in den jüngeren Generationen, so Nida-Rümelin in einer Gesprächssendung des Südwestrundfunks:
"Es ist eine Entscheidung, die Qualitätsstandards an den Gymnasien immer weiter abzusenken. Es sind Entscheidungen gewesen, die Fachhochschulen nicht wesentlich auszubauen, das war der große Fehler Ende der 1970er-Jahre, sondern die Universitäten, warum studieren 70 Prozent an Universitäten? Diese sind für die Übernahme von Berufsausbildungsgängen nicht gedacht. Und die werden auch scheitern, weil die Lehrenden dort sich über Forschung qualifiziert haben. Deswegen meine These: Wir sind dabei, wenn das so weiterginge, das System der beruflichen Bildung zu Grabe zu tragen. Denn mit 25 oder 30 Prozent eines Jahrganges lassen sich über 300 Ausbildungsberufe nicht bestücken."
Hohe Abbrecherquote im Studium
Junge Menschen, so Nida-Rümelin, würden auf einen falschen Bildungsweg geführt, denn viele, die heute studierten, wären eigentlich in einer Berufsausbildung besser aufgehoben. Das lasse sich an den hohen Abbrecherquoten im Studium festmachen. Bei den Ingenieurwissenschaften beispielsweise bricht tatsächlich inzwischen jeder Zweite sein Studium ab. Dem entgegenzuwirken, in dem man die Ansprüche absenkt, hält der Philosophie-Professor für die falsche Strategie:
"Wir haben eine Numerus-Clausus-Beschränkung für bestimmte Studiengänge aus gutem Grund, weil wir da eben nicht mehr verkraften können. Wir haben das Abitur, die Hochschulreife, weil nicht jeder frei entscheiden kann, was er macht. Ich bin auch der Meinung, es ist ein großer Irrtum, geradezu eine akademische Bildungsarroganz, zu glauben, dass diejenigen, die bestimmte Bildungsstandards in den Tests nicht schaffen, dass die dann automatisch besonders geeignet wären für technische oder handwerkliche Berufe. Das ist ja nun überhaupt nicht gesagt. Ich glaube, wir brauchen vor allem mehr Respekt für das Handwerklich-Technische, für die sozialen Berufe, die mit den Menschen direkt umgehen. Die Vorstellung: Normalfall ist in Zukunft Studium, ist genau die falsche Botschaft."
Allerdings gibt es auch in der dualen Ausbildung hohe Abbrecherquoten, nach zwei Jahren Ausbildung lagen die zuletzt bei durchschnittlich 22 Prozent, vor allem Handwerksberufe sind davon betroffen. Abiturienten brechen deutlich seltener ab als andere. Und Abiturienten sind auch in den Betrieben die Gefragtesten bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen. Auch die Unternehmen orientieren sich also hin zu höheren Abschlüssen.
Und: Immer mehr frühere Ausbildungsberufe werden inzwischen als Studiengänge angeboten. Erzieher beispielsweise, Hebamme oder auch Ergotherapeut. Oft findet man solche Studiengänge bei privaten Bildungsanbietern. Benjamin Hofmann zum Beispiel wirbt auf der "einstieg"-Messe für ein Bachelor-Studium in Physiotherapie:
"In Europa ist das schon immer Standard gewesen und Deutschland zieht erst seit einigen Jahren nach. Es geht eigentlich darum, einen europäischen Bildungsstandard zu erreichen."
Das Studium kann parallel zur Ausbildung zum Physiotherapeuten gemacht werden und dauert nur ein Jahr länger. Bessere Verdienstmöglichkeiten winken dadurch aber erst mal nicht. Julian Nida-Rümelin dagegen sieht in der Akademisierung von Ausbildungsberufen vor allem einen Qualitätsverlust:
"Der dramatischere Teil des Akademisierungswahns besteht darin, zu glauben, man könne die hohe Qualität der beruflichen Bildung aufrecht erhalten, wenn man immer mehr Ausbildungen an die Hochschulen verlagert. Das wird einen Verlust an Praxisbezug mit sich bringen, das wird einen Qualitätsverlust bedeuten und nicht einen Qualitätsgewinn."
Auch Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft sieht in einer Akademisierung von Ausbildung keinen grundsätzlichen Gewinn:
"Auf keinen Fall, es gibt sehr, sehr gute Berufsausbildungen in Deutschland, die auch am Arbeitsmarkt sehr gut unterkommen und sehr gut verzahnt sind mit den Herausforderungen des Arbeitsmarktes. Auch der "Economist", der Deutschland früher immer kritisiert hat für zu geringe Akademikerquoten sagt, auch mit dem Blick auf die aktuelle Situation in Europa, dass Deutschland durch die duale Ausbildung sehr arbeitsmarktbezogen qualifiziert und damit eine echte Stärke hat im internationalen Vergleich."
Julian Nida-Rümelin sieht in der zunehmenden Akademisierung in Deutschland vor allem auch die Angst der Mittelschicht, abgehängt zu werden:
"Zu dem Akademisierungswahn gehört auch dazu, man kann beinahe sagen, die Mittelschichtenideologie, die gegenwärtig um sich greift: Nur wenn die Sprösslinge auch ein Abitur haben, gehört man wirklich zu dieser Mittelschicht dazu und sonst ist man abstiegsbedroht."
Es sei aber gar kein Abstieg, wenn der Vater zum Beispiel einen Master in Philosophie habe und der Sohn Schreinermeister sei und womöglich dreimal so viel verdiene wie der Vater. Vielmehr gehe es darum, das duale Ausbildungssystem wieder attraktiver zu machen.
Nida-Rümelin und anderen Gegnern der Akademisierung, vor allem wenn sie Professoren sind, wird von Kritikern unterstellt, sie wollten lediglich die Exklusivität ihres Reviers sichern – sprich die Universitäten nur einer bestimmten Klientel öffnen.
Dabei sei die Akademisierung eine große Chance für mehr sozialen Aufstieg in einem Land, in dem immer noch deutlich mehr Professorensprösslinge als Arbeiterkinder ein Studium absolvieren. Wer die Möglichkeit hat, über eine Ausbildung in ein Studium einzusteigen, für den sind die sozialen Hürden häufig leichter zu überwinden. Duale Studiengänge, also eine Ausbildung im Unternehmen kombiniert mit einem Studium, sind in Deutschland inzwischen ein Renner.
Vielfältige Formen von Ausbildung und Studium
Darin sieht auch Jörg Dräger vom Centrum für Hochschulentwicklung ein Zukunftsmodell. Er plädiert für mehr Durchlässigkeit und vielfältige Formen in der dualen Ausbildung und im Studium:
"Wenn die duale Ausbildung als ein Schritt hin in der gegenseitigen Anerkennung zu einer Weiterqualifikation an einer dualen Hochschule oder Fachhochschule oder Ähnliches mehr regelhaft sein würde, dann habe ich nicht das Gefühl, wenn ich mich für eine duale Ausbildung entscheide, in eine Sackgasse hinein zu laufen. Aus meiner Sicht wäre das das Entscheidende, um der dualen Ausbildung mehr Wert für den Einzelnen zu geben und mehr Attraktivität insgesamt und damit auch die absehbare Facharbeiterlücke, die wir in dem Bereich haben werden, zukünftig zu schließen."
Ohnehin hat sich die Hochschullandschaft enorm verändert. Ein Studium ist häufig ohne Abitur möglich, ein Bachelor häufig in der gleichen Zeit zu erlangen wie ein Ausbildungsabschluss. Und seit der Einführung von Bachelor- und Master-Abschlüssen gibt es mehr Studiengänge denn je mit ganz unterschiedlichen Anforderungen und Ausrichtungen:
"Wir sollten nicht den Fehler machen, das Wort Hochschule über einen Kamm zu scheren, sondern sehen, dass wir zu einer Vielfalt gekommen sind, in Teilen auch zu einer vielfältigen Exzellenz gekommen sind, wo unterschiedliche Ausprägungen unterschiedlicher Institutionen entstanden sind, und zwar zu Recht."
Kritiker sehen die Hochschulen in der Gefahr, zu reinen Berufsausbildern zu werden. Nur noch die Nützlichkeit der Absolventen in der Wirtschaft zähle. Die Hochschulen, so Axel Plünneckes Einschätzung dagegen, wachsen in alle Richtungen. Hochschule sei zwar nicht mehr automatisch forschende Hochschule, aber:
"Die klassischen humboldtschen Studienfächer, da haben wir deutlich mehr Plätze auch als früher, also es ist nicht so, dass wir eine reine Verschulung, eine reine Berufsorientierung des Hochschulsystems haben, weil wir haben beides. Wir haben sowohl den sehr stark forschungsorientierten Zweig und wir haben daneben einen, der stärker in die Berufsbildung oder in die Berufe hineinführt, stärker qualifizierend für den Arbeitsmarkt. Da ist die Nachfrage der jungen Menschen eben auch sehr hoch, über die Hochschule Aufstiegsmöglichkeiten zu realisieren. Wir beobachten beides, was man in den neuen Studiengängen auch schon am Abschluss ablesen kann. Wir haben die Bachelor und Master of Science, die sehr stark in die wissenschaftliche Orientierung gehen sollen. Und die Abschlüsse of Arts die sehr stark anwendungsbezogen sind, auch stärker auf Arbeitsmarktperspektiven zielen."
Wie Axel Plünnecke plädiert auch Jörg Dräger vom Centrum für Hochschulentwicklung für einen pragmatischen Umgang mit der Akademisierung:
"Wir beobachten einfach, dass junge Menschen sich immer mehr für ein Studium entscheiden, da kann man jetzt eine theoretische Debatte führen, ob das richtig oder falsch ist. Aber ich glaube, wir müssen einfach akzeptieren: Sie tun es. Und dann stellt sich eher die Frage, wie ein Hochschulsystem insgesamt aussehen muss, um mit diesen gesellschaftlichen Ansprüchen klarzukommen, anstatt eine eher rückwärtsgewandte Debatte zu führen, ob das richtig oder falsch ist."
Handwerkskammern bieten triales Studium
Die Debatte um die Akademisierung könnte also mit der nicht aufzuhaltenden Akademisierung selbst schon bald passé sein. Die Kölner Handwerkskammer hat ihre eigene Strategie entwickelt. Seit einiger Zeit bietet sie nicht nur ein duales, sondern auch ein triales Studium an, so Michael Brücken.
"Das triale Studium ist ein Angebot für junge Leute, die ein Abitur oder Fachabitur haben, um eine Karriere im Handwerk zu starten. Das triale Studium besteht aus drei Säulen, die erste Säule ist das Fundament, die Ausbildung, wo man den Beruf erst mal so richtig lernt, im zweiten Schritt die Qualifizierung bis zum Handwerksmeister und dann ein BWL-Studium mit Fokus auf kleinen und mittleren Unternehmen, um auch die betriebswirtschaftliche Seite, wenn man mal einen eigenen Betrieb führt oder einen übernimmt, abdecken zu können."
Ein Viertel der Handwerksunternehmen wird schon von jemandem geführt der über 50 ist. In Zukunft stehen also viele Unternehmensnachfolgen an, für die geeignete Kandidaten gesucht sind. Auch dafür ist das triale Studium gedacht, das inzwischen auch andere Handwerkskammern, zum Beispiel in Hannover, anbieten. So wollen sie dafür sorgen, dass Handwerk auch in Zukunft goldenen Boden hat.
Author: Brett Mcconnell
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